Was ist eigentlich Autoaufbereitung?

Alte Gebrauchtwagen wie neu aussehen lassen? Hier erfahren Sie, was mit einer Autoaufbereitung möglich ist und worauf Sie beim Selbermachen achten sollten.

15.03.2014

Mann arbeitet an der Autoaufbereitung und Reparatur
Kostenlose Fahrzeugbewertung in nur 2 Schritten

Jeder kann sich vorstellen, dass eine Autoaufbereitung dazu da ist, optische Verbesserungen an einem Fahrzeug vorzunehmen. Doch was fällt alles unter den Sammelbegriff "Autoaufbereitung"? Zunächst lässt sich sagen, dass es sich bei der Autoaufbereitung um eine vielschichtige Dienstleistung handelt, unter die verschiedene Tätigkeiten fallen. Zumeist ist mit dem Begriff die optische Aufbereitung von Autos gemeint. Dabei wird zunächst eine Grundreinigung durchgeführt, um das Fahrzeug von sämtlichen Gebrauchsspuren zu befreien und es optisch möglichst nah an den Neuzustand heranzubringen – das ist vor allem bei einem Autoverkauf von Vorteil. In der Regel wird die eigentliche Fahrzeugtechnik dabei außen vorgelassen.

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Eine Autoaufbereitung regelmäßig durchzuführen hat den Vorteil, dass es dem Fahrzeug eine gewisse Wertstabilität verleiht und nebenbei noch einen deutlich gepflegteren Eindruck macht. Damit Sie beispielsweise bei dem Autoankauf von wirkaufendeinauto.de auch den besten Preis erzielen können, sollte die Autoaufbereitung vorher stattfinden. So können sich die Verbesserungen auch positiv im Verkaufspreis und damit auch in Ihrem Geldbeutel niederschlagen.

1. Autoaufbereitung: Keine Kratzer mehr im Autolack

Einer der wohl gefragtesten Praktiken bei der Autoaufbereitung ist das Entfernen sämtlicher Kratzer. Dabei wird der Lack zunächst gereinigt und die Verunreinigungen anschließend ausgebessert. Im Anschluss wird der Wagen gründlich poliert und versiegelt. Aber auch die Innenraumpflege gehört dazu. Dort wird alles so aufbereitet, dass sämtliche Polster-, Leder- und Stoffutensilien an den ursprünglichen Neuzustand herangeführt werden. Zusätzlich werden nicht beabsichtigte Gerüche beseitigt, sowie der Motorraum ordentlich gesäubert und ebenfalls versiegelt.

Das erklärte Ziel einer Autoaufbereitung ist es, das Fahrzeug optisch in den Zustand zu versetzen, den es nach der Auslieferung als Neuwagen beim Autohändler hatte. Lackpflege kann aber selbstverständlich auch eigenständig betrieben werden. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten. So ist vor jeder Behandlung der Lack selbst erst einmal zu betrachten und einzuordnen. Achten Sie darauf, ob der Lack Ihres Autos bereits stark angegriffen ist oder völlig unbeschädigt daherkommt. Wichtig ist auch, ob er stumpf ist oder glänzt.

Verwenden Sie niemals eine allzu aggressive Politur bei einem Neulack, da diese mit größter Wahrscheinlichkeit zu selbstverursachten Lackschäden führt. Eine Politur zum Zweck der Lackpflege sorgt auch immer dafür, dass etwas vom Lack abgetragen wird. Wichtig ist deshalb die vorherige Grundreinigung, da Schmutzpartikel bei der Politur den Lack sonst aufreißen und letztendlich den Wirkungsgrad von Schleifpapier erzeugen. Eine Poliermaschine ist hierfür zwar hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Grundsätzlich reicht auch eine Politur per Hand.

2. Mit der Poliermaschine bei der Autoaufbereitung

Auto Aufbereitung - Lackpflege mit der Poliermaschine

Grundsätzlich arbeiten Poliermaschinen bei der Autoaufbereitung nach zwei Methoden. Das ist zum einen ein Polieren durch Rotations- und zum anderen durch Exzenterbewegungen. Letztere entspricht mehr dem unregelmäßigeren Polieren mit der Hand und ist für Einsteiger die einfacher zu bedienende Variante.

Erfahrene und Profis greifen jedoch vorzugsweise zu einer Poliermaschine mit Rotationsbewegungen, da sie um die Gefahren wissen und mit ihnen umzugehen verstehen. Durch die gleichbleibenden Bewegungen kann gerade bei erhöhtem Druck und größerer Drehzahl der Lack stark erhitzen und dadurch zu Beschädigungen führen. Hochwertige Poliermaschinen bietet einen Lösungsansatz für das Problem, indem bei ihnen die Drehzahlgeschwindigkeit frei geregelt und bei Unsicherheiten einfach herunter gedreht werden kann.

Tipps zur Verwendung der Poliermaschine:

  1. Die auf den Lack abgestimmte Politur niemals auf den Lack selbst auftragen, sondern auf das Polierpad
  2. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend Politur zur Verfügung haben, 5-6 Tuben für eine Lackfläche à 40x40 cm
  3. Bleiben Sie beim Polieren niemals zu lange an einer Stelle, sondern tragen Sie die Politur in fließenden Bewegungen mit gleichmäßigem Druck in Kreiselbewegungen auf den Lack auf
  4. Wenn Sie wenig Erfahrung mit dem Polieren haben, nehmen Sie das sanfteste Pad, das Ihnen zur Verfügung steht und arbeiten Sie mit so wenig Druck wie möglich, um sich langsam heranzutasten

Kleiner Hinweis: Sie können zum Polieren auch eine Bohrmaschine mit gewöhnlichem Futter als Poliermaschine benutzen. Zusätzlich muss ein entsprechender Adapter gekauft werden, dessen Kosten sich jedoch im einstelligen Euro-Bereich bewegen. Des Weiteren benötigen Sie noch einen flexiblen Polierteller und ein Polierpad, mit den Abmessungen von 6,5 Inch (umgerechnet 16,51 cm). Solche eine „umfunktionierte" Bohrmaschine entspricht einer Poliermaschine mit Rotationsbewegungen und kann einen relativ günstigen Einstieg in die Welt der Maschinenpolitur liefern. Jedoch sollte immer bedacht werden, dass eine solche Maschine keinen gleichwertigen Ersatz für eine professionelle Auto-Poliermaschine darstellt.

3. Beulen selber ausbessern: Smart Repair

Auto Aufbereitung - Lackdoktor beim Smart Repair

Ein anderes Wort für die erleichterte Autoaufbereitung ist der englische Sammelbegriff „Smart Repair". Darunter fällt das Ausbessern von Dellen und Beulen in Blechen und die Nachbildung von beschädigten Polstern in der ursprünglichen Farbgebung. Beulen, dessen Lackschaden nicht tiefgreifend ist, können zum Beispiel mit einem Lackstift ausgebessert werden, ohne gleich eine Erneuerung des Autolackes durchzuführen.

Kleinere Glasschäden an der Windschutzscheibe, die nicht im Sichtfeld des Fahrers sind, können ebenfalls mit kleinen Handgriffen und Smart Repair ausgebessert werden. Erfahren Sie mehr zu Smart Repair.

4. Polsterreparatur & Lederpflege: Autoaufbereitung

Ebenfalls für Unmut können Brandlöcher, kleine Risse und andere Abschürfungen in den Sitzen sorgen, sodass bei der Autoaufbereitung auch eine Polsterreparatur notwendig wird. Ansonsten kann ein einwandfreies Auto unattraktiv wirken, was ebenfalls zu Wertminderung führt und ungünstig ist, für den Fall, dass Sie den Wagen verkaufen möchten. Die wohl gebräuchlichste Methode der Polsterreparatur ist der Austausch des vollständigen Sitzbezugs. Dies ist jedoch äußerst kostenintensiv und schreckt deshalb viele Kunden, die über eine Autoaufbereitung nachdenken, ab. Das ist aber auch der Grund, warum alternative Lösungswege gegenüber der Kompletterneuerung der Polsterbezüge gesucht und gefunden wurden. Zum Beispiel wird mittels kleinster Textilfasern wird die Stelle kaschiert und durch verschiedene Behandlungsschritte in die Polster eingepflegt.

Wieder ein anderes Thema, das aber auch unter die Sammelbegriffe Autoaufbereitung und Smart Repair fällt, ist die Lederpflege. Es handelt sich bei Leder um einen Naturstoff, der im Gegensatz zu synthetischen Stoffen einem natürlichen Alterungsprozess unterliegt. Daraus ergeben sich Versteifungen, Risse und andere Abnutzungen. Die ersten drei Jahre ist das Leder noch durch die Gerbung geschützt und muss nicht nachgefettet werden, damit es geschmeidig bleibt. Während dieser Zeit wird am besten eine Lederversiegelung durchgeführt, bei der eine feine Schutzschicht über das Leder gezogen wird, sodass es vor Verfärbungen geschützt ist. Nach einigen Jahren sollte das Leder mit einem speziellen Pflegemittel behandelt werden, wovon es eine große Auswahl im Fachhandel gibt.

5. Autoaufbereitung: Ist Alcantara besser als Leder?

Es gibt eine Grundsatzfrage, die viele Autobesitzer spaltet. Ausgenommen sind jene, die sich bereits für eine Ausstattung aus Stoff entschieden haben. Für alle anderen stellt sich die Frage: Alcantara oder doch lieber normales Leder? Alcantara ist ein Ultramikrofaserstoff mit einer lederähnlichen Oberfläche. Ein großer Unterschied zu Leder ist, dass Alcantara im Winter nicht so kalt und rutschig und im Sommer nicht so aufgeheizt wie Leder ist. Zudem wirft es keine Falten und verursacht weniger Schweißbildung am Rücken. Dennoch bedarf auch dieses Material regelmäßiger Pflege durch Absaugen und Abreiben mittels eines feuchten Tuches. Reiben Sie bei der Pflege nicht zu stark, da dies die Oberfläche sonst dauerhaft beschädigt.

Für die Reinigung von Alcantara gibt es verschiedene Pflegemittel im Fachhandel. Während bei normalen Flecken und Verschmutzungen ein entsprechender Textilreiniger ausreichend ist, sollten frische Flecke mit einem saugfähigem Tuch abgetupft werden. Handelt es sich um fettige Verschmutzungen, empfiehlt sich ein Leder-Reinigungsbenzin. Probieren Sie es aber zunächst an einer verdeckten Stelle aus und gehen Sie auch hierbei mit viel Bedacht und Vorsicht vor. Der Stoff ist aber auch dafür bekannt, „Knötchen" zu bilden und „auszufilzen", was auch „Pilling" genannt wird.

Ist die Verfilzung noch nicht so stark, können professionelle Hände manchmal noch mit einem Schleifpad entgegenwirken. Hilft auch das nicht, bleibt nur noch Neubezug als letzte Option übrig. Damit Sie zukünftigem Schmutz vorbeugen, können Sie das Alcantara allerdings auch mit einer Imprägnierung behandeln.