1. Sind die meisten Leute gegen ein Tempolimit?
Dazu gibt es keine eindeutige Antwort, da mittlerweile beide Lager recht ausgeglichen sind. In unserer Umfrage haben sich 49 Prozent für und 46 Prozent gegen ein Tempolimit ausgesprochen.
Besonders interessant dabei, gerade jüngere Autofahrer sind potentiell eher dagegen als ältere. Auch Frauen (60 Prozent) begrüßen eine Höchstgeschwindigkeit eher als Männer.
2. Ohne Geschwindigkeitsbegrenzung = Schneller unterwegs?
Grundsätzlich stimmt das natürlich: Wird auf einer 100 Kilometer langen Strecke mit durchschnittlich 130 km/h gefahren, ist das Ziel nach 46 Minuten erreicht, mit 180 km/h bereits in 33 Minuten, - eine Zeitersparnis von 13 Minuten. Doch in der Realität sind für die Reisedauer häufig andere Faktoren wie Verkehrsfluss, Baustellen und bereits existierenden Tempolimits ausschlaggebend.
Bei Autofahrern steht das Argument “ohne Tempolimit schneller unterwegs zu sein” mit nur 17 Prozent an dritter Stelle. Hingegen sind 43 Prozent davon überzeugt, es gäbe grundsätzlich kein Argument für eine festgelegte Höchstgeschwindigkeit. Zudem würden sich etwa ein Drittel der Befragten in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen.
3. Bei welcher Geschwindigkeit fühlen sich Deutsche wirklich wohl?
Egal ob dichter Verkehr oder abnehmende Konzentration, die wenigsten fahren dauerhaft mit einem Bleifuß auf der Autobahn: So geben rund 50 Prozent der Umfrageteilnehmer an, sich durchschnittlich mit 130 bis 170 Stundenkilometern fortzubewegen.
Dies spiegelt auch das von den Befragten vorgeschlagenen Tempolimit zwischen 130 und 150 Stundenkilometer wider (55 Prozent).
Welche Strecken haben schon ein Tempolimit?
Das Gesamtnetz deutscher Autobahnen beträgt fast 26.000 Kilometer in beide Fahrtrichtungen, davon sind rund 18 000 Kilometer ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Was etwa 70 Prozent des Streckennetzes entspricht.
4. Macht ein Tempolimit die Autobahn sicherer?
Wie sicher sind die Autobahnen in Deutschland eigentlich im Verhältnis zu anderen Europäischen Ländern? Ein Hinweis darauf kann die Anzahl der Verkehrstoten geben, denn eine zu hohe Geschwindigkeit und auch rücksichtslose Fahrweisen sind häufig die Ursache für Unfälle.
Im EU-Vergleich liegen wir im Mittelfeld, bzgl. der Anzahl an Verkehrstoten. Somit besteht hier definitiv Verbesserungspotential.
So sehen auch ein Großteil unserer befragten Autofahrer (rund 60 Prozent) Vorzüge bei einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung und erhoffen sich eine Abnahme des Unfallrisikos oder auch eine rücksichtsvollere Fahrweise auf den Fernstraßen.
Sucht man allerdings den Vergleich zwischen Autobahnen und Land-, Bundes- oder Straßen innerhalb geschlossener Ortschaften, so sind laut den aktuellsten Unfallzahlen vom Statistischen Bundesamt in Deutschland, nur 6,7 % aller Unfälle mit Personenschaden und 12,9 % aller getöteten Verkehrsteilnehmer auf deutschen Autobahnen passiert.
5. Hilft ein Tempolimit dem Umweltschutz?
Die anhaltende Debatte zum Thema Klimaschutz, macht auch beim Tempolimit auf Autobahnen keinen Halt. So soll ein Tempolimit laut UBA von 130 Stundenkilometern knapp 2 Prozent der Co2-Emissionen des gesamten PKW-Verkehrs einsparen.
Bei den deutschen Autofahrern fällt dieses Argument weniger ins Gewicht. Lediglich 12 Prozent gaben dies als relevanten Grund für ein Limit auf der Autobahn an.
6. Die PKW-Maut - eine gute Idee?
Die PKW-Maut ist in Deutschland aktuell gescheitert und ein Untersuchungsausschuss wurde einberufen. Dennoch sind laut unserer Umfrage gleichermaßen Befürworter und Gegner zu finden. Sollte eine PKW-Maut trotz ihres Scheitern irgendwann kommen, werden 70 Prozent der Befragten ihre Fahrgewohnheiten nicht ändern. Immerhin würden 10 Prozent die Autobahn boykottieren und alternative Strecken fahren.
*Die Online-Befragung fand vom 30. Januar bis 3. Februar 2020 unter 1.339 Kunden von wirkaufendeinauto.de aus ganz Deutschland statt, die im Zeitraum November 2019 bis Januar 2020 ihren Pkw an das Unternehmen verkauft haben.