Hundetransportbox & Co.: Unterwegs mit Hund und Katze

Ob eine kurze Fahrt zum Tierarzt oder eine längere Urlaubsreise. Wie zeigen Ihnen, was bei Tieren im Auto erlaubt und verboten ist und wie Ihr Haustier sicher im Auto mitfährt.

16.06.2014

Hundetransportbox
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Ob eine kurze Fahrt zum Tierarzt ansteht oder die große Urlaubsreise geplant ist: Tiere dürfen grundsätzlich nur dann mitfahren, wenn sie ausreichend gesichert sind. Es reicht nicht, sie auf der Rückbank oder dem Beifahrersitz Platz nehmen zu lassen. Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass weder Sicht noch Gehör durch Tiere beeinträchtigt werden dürfen und dass der Transport nur vorschriftsmäßig und zugunsten der Verkehrssicherheit stattfinden darf (StVO § 23 Abs. 1).

Doch wie sieht der ideale Tiertransport genau aus? In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihr Haustier auf einer Autofahrt mitnehmen, welche Alternativen es zur Hundetransportbox gibt und wie teuer es wird, wenn der Vierbeiner nicht ausreichend gesichert mitfährt. Planen Sie eine längere Autofahrt? Auch dann sollten wichtige Aspekte beachtet werden, damit das Tier nicht leidet und für Nervosität sorgt.

1. Sicherer Tiertransport – sichere Autofahrt

Werden Rex, Morle und Co. im Fahrzeug mitgenommen, müssen sie sowohl zu ihrer eigenen, als auch zur Sicherheit der Insassen und anderer Verkehrsteilnehmer gut gesichert werden. Der unruhig hin und her tänzelnde Hund auf dem Weg zum Tierarzt oder die durch eine Bremsung erschreckte Katze, die panisch in den Vorderbereich flieht, sorgen für eine gefährliche Ablenkung und im schlimmsten Fall werden dadurch Unfälle verursacht. Selbst wenn sich die Tiere stets ruhig verhalten, sollten ihre Besitzer bedenken, dass bei einem Aufprall das dreißigfache ihres Eigengewichts auf den Körper wirken kann.

Allein dem Haustier zuliebe muss deshalb für eine ausreichende Sicherung gesorgt werden. Wer diese Vorschrift missachtet, begeht nach StVO § 49 Abs. 21 eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen (Stand Mai 2014). Zudem kann es nach einem Unfall Probleme mit dem Versicherungsschutz geben.

Hundetransportbox, Trenngitter, spezielle Tiersitze – die Herrchen und Frauchen haben eine große Auswahl, wenn es um einen sicheren Tiertransport geht. Sowohl für den kleinen, als auch für den großen Geldbeutel ist alles dabei, sodass niemand auf die Sicherheit verzichten muss. Im Folgenden nehmen wir einige gesetzeskonforme Varianten unter die Lupe und legen dabei den Fokus auf den Transport von Hunden. Katzen und Kleintiere sollten grundsätzlich in einer ihrer Größe entsprechenden Transportbox befördert werden und Vögel in einem Käfig, der mit einem Tuch abgedeckt ist.

Der Sicherheitsgurt

Relativ hohe Sicherheit bieten Gurte, die als Geschirr um den Brustkorb des Hundes gelegt und am Gurtschloss befestigt werden. Für den Besitzer ergibt sich dadurch eine leichte Handhabung und Gurte, die breit und gepolstert sind, bieten einen hohe Tragekomfort beim Tier. Durch die Einstellung der Länge ist der Bewegungsraum frei wählbar – hierbei sollte jedoch beachtet werden, diesen nicht zu großzügig einzustellen, da sonst die Gefahr der Ablenkung besteht. Die Nachteile dieses Systems liegen darin, dass bei schweren Kollisionen der Hund auf den Vordersitz aufprallen kann und keine Möglichkeit hat, auszuweichen. Ebenfalls können solche Gurte reißen oder durchgebissen werden.

Unschön wird es, wenn es ein Problem mit dem Schließsystem gibt, da dieses nicht in jedem Fahrzeugmodell optimal funktioniert. Solche Sicherheitsgurte sind in einer Preisspanne von 10 bis 100 Euro zu erwerben.

Die Schutzdecke für die Rückbank

Im Handel sind spezielle Schutzdecken für Tiere erhältlich, die man über die Rückbank legt und sowohl an den vorderen als auch an den hinteren Sitzlehnen befestigt. Im höheren Preisbereich sind diese meist wasserdicht, schmutzabweisend, waschbar und reduzieren die Geruchsbildung. Es gibt auch Decken, die durch einen Reißverschluss teilbar sind, sodass ein Teil der Rückbank noch für Mitfahrer nutzbar ist.

Der Vorteil: Der Hund gerät weder in den Fußraum noch in den vorderen Bereich des Fahrzeugs. Doch auch diese Variante bietet bei schweren Zusammenstößen keinen ausreichenden Schutz, zumal größere Hunde die Decke überwinden können. Der Preis liegt hier zwischen 20 und 100 Euro.

Der Tiersicherheitssitz

Die Firma Doggy Safe GmbH bietet sogenannte Tiersicherheitssitze an, die für Hunde von 9 – 20 Kilogramm geeignet sind. Der Sitz, der wie ein aufgeklappter Koffer aussieht, kann entweder durch den Sicherheitsgurt oder durch Isofix-Haken auf dem Rücksitz befestigt werden - der Hund wird zusätzlich gesichert. Dieses System bietet für Mensch und Tier eine hohe Sicherheit und durch die Kunststoffhalbschale hat der Hund einen stabilen Sitzplatz. Zusätzlich kann der Sitz als Schlafplatz außerhalb des Fahrzeugs genutzt werden. Unter Umständen kann jedoch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit Nervosität beim Vierbeiner auslösen und dadurch für Ablenkung sorgen. Für 100 bis 200 Euro ist dieser Tiersicherheitssitz erwerbbar.

Die Hundetransportbox

Allseits beliebt ist die Hundetransportbox, die aus Kunststoff oder Metall besteht. Sie wird entweder auf der Rücksitzbank mit Spanngurten befestigt oder in den Laderaum gestellt. Die zusätzliche Befestigung ist sehr wichtig, denn sonst kann die Hundebox durch einen Unfall umkippen und die Versehrtheit des Tieres gefährden. Hundetransportboxen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, sodass hier mit einer Preisspanne von 40 bis 400 Euro gerechnet werden muss.

Das Trenngitter für den Laderaum

Besonders für größere Hunderassen und regelmäßige Autofahrten eignen sich am besten Laderaumtrenngitter. Diese sind normiert (DIN 75410-2) und reichen vom Dach bis zum Laderaumboden und sind dort fest verankert. Einige Modelle erfordern Bohrungen zur Festmachung, doch die meisten sind inzwischen mit eigenem Befestigungsmaterial erhältlich. Die Gitter sind sowohl fahrzeugspezifisch als auch universal einsetzbar und bieten eine hohe Sicherheit, da sich der Hund in einem abgetrennten Bereich befindet und somit den Fahrer kaum stört.

Doch dieses System birgt auch Gefahren in sich: Der Vierbeiner hat bei Fahrzeugmanövern selbst keinen Halt und kann im Laderaum herumgeschleudert werden. Zudem haben die meisten Gitter ein relativ hohes Gewicht von knapp 10 Kilogramm. Die einfachen Ausführungen sind schon für 30 Euro zu haben, die stabileren kosten bis zu 300 Euro.

Die Wahl des richtigen Transportsystems ist nicht nur von objektiven Kriterien abhängig. Jeder Hundebesitzer sollte beim Kauf von Sicherheitsgurt, Hundetransportbox und Co. auch auf das Wesen seines Tieres eingehen. Denn es nützt das beste Sicherheitssystem nichts, wenn der Hund zwar gut gesichert ist, jedoch nervös und ängstlich bellt oder winselt und der Fahrer so permanent abgelenkt wird. Versuchen Sie hier, Ihren tierischen Freund langsam an das jeweilige System und an eine mögliche eingeschränkte Bewegungsfreiheit zu gewöhnen.

Hundegurt:

  • Freiheit: niedrig
  • Montage: einfach
  • Sicherheit: hoch
  • Preis: 10 - 100 €

Schutzdecke:

  • Freiheit: hoch
  • Montage: einfach
  • Sicherheit: mittel
  • Preis: 20 - 100 €

Tiersitz:

  • Freiheit: niedrig
  • Montage: mittel
  • Sicherheit: hoch
  • Preis: 100 - 100 €

Transportbox:

  • Freiheit: niedrig
  • Montage: einfach
  • Sicherheit: hoch
  • Preis: 40 - 400 €

Trenngitter:

  • Freiheit: hoch
  • Montage: aufwendig
  • Sicherheit: mittel
  • Preis: 30 - 300 €

2. Mit dem Hund in den Urlaub

Doch nicht nur die richtige Transportsicherung ist von Bedeutung, wenn es mit dem Tier auf Reisen geht. Gerade wenn es sich um längere Autofahrten handelt, sollten einige wichtige Hinweise beachtet werden. Bevor die Fahrt losgeht, sind Trinkwasser, Napf und Kauknochen einzupacken. Letzterer ist besonders von Vorteil, wenn es auf der Reise Höhenunterschiede gibt und der Ohrendruck ausgeglichen werden muss.

Auf der Fahrt sind regelmäßige Pausen, in denen sich der Hund ausreichend bewegen und trinken kann, wichtig. Gerade bei wärmeren Temperaturen sollten die Besitzer darauf achten, dass sich das Tier während der Pausen im Schatten aufhält und ausreichend trinkt. Eine Überhitzung äußert sich meist in Unruhe, Taumeln und Abgeschlagenheit. Im Sommer sollte die Fahrt deshalb in den frühen Morgenstunden oder abends angetreten werden. Einige Besitzer lassen den Hund auch während der Fahrt durch das offene Fenster schauen – achten Sie darauf, dass es hier zu Augenentzündungen kommen kann!

  • Wasser, Napf, Kauknochen einpacken
  • regelmäßig Pause machen
  • auf Überhitzung achten
  • morgens oder abends losfahren
  • Hund keinem Fahrtwind aussetzen