Experten-Interview mit Kurt Sigl zum Thema gebrauchte Elektroautos

Im Video-Interview mit wirkaufendeinauto.de beantwortet der Präsident vom Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) Fragen zu gebrauchten Elektroautos und spricht über die Rolle Deutschlands in der E-Mobilität.

25.04.2019

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E-Mobilität ist im Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken, denn immer mehr Modelle erobern den Markt. Doch wer sich für eines der elektrisch betriebenen Fahrzeuge entscheidet, muss derzeit oft mit längeren Lieferzeiten rechnen als bei PKWs mit Verbrennungsmotor.

Da viele Modelle schon in der dritten oder vierten Generation erhältlich sind, finden sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt bereits zahlreiche Alternativen zu Neuwagen. Ist es deswegen sinnvoll in ein gebrauchtes Elektroauto zu investieren?

1. Elektroautos im Jahr 2019

Autofahrer denken in der Regel über einen Fahrzeugwechsel nach, wenn der Leasingvertrag ausläuft, das aktuelle Auto defekt ist oder das Fahrzeug den persönlichen Bedürfnisse nicht mehr gerecht wird. Wer den Wechsel zu einem Elektroauto in Betracht zieht, stellt dann häufig mit Ernüchterung fest, dass mit Lieferzeiten von bis zu zwölf Monaten zu rechnen ist.

Wer sich dennoch ein Elektrofahrzeug zulegen möchte, findet auf dem Gebrauchtwagenmarkt bereits eine breite Auswahl an elektrischen Fahrzeugen der ersten bis dritten Generation. wirkaufendeinauto.de, der Experte rund um den Gebrauchtwagenwechsel, hat daher bei Kurt Sigl nachgefragt:

2. Das Interview - Faktencheck mit Kurt Sigl

Kurt Sigl im Interview mit wirkaufendeinauto.de

Kurt Sigl, Präsident vom Bundesverband eMobilität e.V.

Beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos ist besonders auf die Kapazität des Akkus zu achten, empfiehlt Kurt Sigl: “Bei einem Alter von zwei, drei Jahren und rund 100.000 Kilometer hat man einen Verlust von ungefähr acht bis zehn Prozent, je nach Hersteller und Typ”. Die Bremsen hingegen sind zweitrangig: “Weil wir rekuperieren ja und bremsen nur noch im Notfall mit der Bremse.”

Entgegen der Annahme, dass sich Fahrzeuge mit Elektroantrieb nur für Gelegenheitsfahrer/innen eignen, rät Sigl besonders Pendlern umzusatteln: ”Maximal 80 Kilometer am Tag ist der Durchschnitts-Pendler unterwegs, da rechnet sich das Ganze natürlich auch. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass man beim Arbeitgeber laden auch kann, wenn man das vereinbart.”

Öffentliche Ladepunkte gibt es genügend, sagt Sigl und betont: “Und von dem her gesehen ist es einfach eine Kopfsache und sonst nichts und wenn man sich da mal zwei Wochen mit beschäftigt hat, ist das kein Thema mehr.”

Kurt Sigl Präsident BEM in der Nahaufnahme im Interview

3. Zukunft der E-Mobilität

Für Sigl steht die Zukunft der Elektromobilität fest: “So wird sich dieser Markt nicht mehr aufhalten lassen […] Und wir nennen es dann auch ganz gerne nicht Smartphone, sondern Smart-Car und das wird die Zukunft sein. Also es ist am Schluss nichts anderes als ein Mobiltelefon mit Rädern dran.”

Ein Elektroauto wird überprüft

Dem Kauf eines gebrauchten Elektroautos steht auch in Sachen Wartung nichts im Weg, denn “der Elektromotor als solches ist komplett verschleißfrei […] Ansonsten hat man sich eigentlich nicht um viel mehr zu kümmern als ums Scheibenwischwasser und vielleicht um die Scheibenwischblätter.”, betont der Präsident des BEM.

So bietet der Gebrauchtwagenmarkt die nötigen Alternativen zu den langen Lieferzeiten von neuen Elektroautos. Damit sind die Weichen für einen schnellen Wechsel hin zur elektrischen Mobilität geschaffen.