Alufelgen gehören zu den Leichtmetallfelgen, die sich heute in fast allen Fahrzeugklassen durchgesetzt haben und besonders bei Neuwagen beliebt sind. Mit der richtigen Aufbereitung werten Alufelgen jedes Fahrzeugmodell auf. Doch schmutz- und wetterbedingte Korrosion sowie Kratzer durch Bordsteinrempler schmälern die Freude an den Felgen schnell. Vielen Autofahrern erscheinen kleinere Reparaturen in Eigenregie als sinnvolle Lösung.
1. Vor- und Nachteile von Alufelgen
Der prägnanteste Vorzug von Leichtmetallrädern zu Stahlfelgen ist vor allem in der Optik und in ihrer wertsteigernden Eigenschaft zu suchen. Ihre Kehrseite zeigt sich daneben im hohen Anschaffungspreis.
- Gewicht: Ihre Bezeichnung als Leichtmetallräder verdanken Alufelgen ursprünglich ihrem leichten Gewicht. Dies wurde lange Zeit als Vorteil gegenüber Stahlfelgen gewertet. Heute weisen Stahl- und Alufelgen jedoch zumeist ein ähnliches Gewicht auf, weshalb dieser Vorzug nicht mehr zum Tragen kommt.
- Optik: Alufelgen bestechen im Vergleich zu Stahlfelgen durch ihre große Auswahl an Modellen. Von schlichten oder sportlichen Formen bis hin zu ausgefallenen Designs in Farbe sind Alufelgen passend zu jedem Geschmack erhältlich. Persönlich ausgesucht, geben sie dem eigenen Fahrzeug einen individuellen Charme und werten das gesamte Auto auf.
- Preis: Verglichen mit Stahlfelgen, zeichnen sich Alufelgen auch in ihrer einfachsten Variante meist durch einen wesentlich höheren Preis aus. Werden die Felgen angemessen gepflegt, führt dies unter Umständen auch zu einer Wertsteigerung des Wagens.
- Verschleiß: Alufelgen sind häufig anfälliger für Schäden als Stahlräder. Besonders Streusalz, Bremsstaub und Splitt lassen Leichtmetallfelgen schneller verschleißen. Daher setzen viele Autofahrer im Winter auf Stahlräder und rüsten erst im Sommer auf die schöneren Alufelgen um.
2. Pflege von Aluminiumfelgen
Eine regelmäßige Reinigung der Alufelgen beugt die Ablagerung von Schmutz vor, die sich durch starke Sonneneinstrahlung in die Räder einbrennen. Für eine geeignete Pflege von Alufelgen gibt es daher verschiedene Reinigungsmittel und Werkzeuge. Unabhängig von der Wahl des Reinigungsmittels ist es jedoch immer ratsam, dabei Handschuhe zu tragen.
Die Vorbereitung
Alufelgen sollten stets im kalten Zustand gereinigt werden. Dazu ist es möglich, den groben Schmutz und Bremsstaub mit klarem Wasser abzuspülen. Der Einsatz eines Hochdruckstrahlers ist hier besonders geeignet, da sich durch ihn auch stärkere Schmutzpartikel lösen lassen. Außerdem entfällt durch ihn das Schrubben mit einer Bürste, die eventuell Schäden an den Felgen hinterlassen würde.
Den passenden Reiniger wählen
Neben Autoshampoo sind auch spezielle Felgenreiniger im Autozubehörhandel erhältlich. Lassen Sie sich am besten direkt vor Ort beraten, welcher Reiniger optimal zu ihrem Felgentyp passt. Beachten Sie zudem die Gebrauchshinweise auf den Verpackungen, um säurefreie Reiniger zu verwenden, die die Alufelgen nicht beschädigen. Zuletzt ist auch die Einwirkzeit der Felgenreiniger relevant. Diese sollte nach Möglichkeit eingehalten werden, um gute Ergebnisse zu erzielen und um andererseits Beschädigungen an der Oberfläche der Felge zu vermeiden.
Feinschliff mit dem idealen Werkzeug
Ist der Verschmutzungsgrad der Alufelgen hoch und lassen sich nicht alle Spuren beseitigen, sollten Sie zusätzlich weiche Bürsten verwenden, um auch die letzten Schmutzpartikel zu lösen. Schwer erreichbare Stellen werden durch die Verwendung von Zahnbürsten zugänglich. In jedem Fall ist es jedoch ratsam, auf ein festes Schrubben mit den Bürsten zu verzichten.
Versiegelung
Die anschließende Versiegelung mit einer Lackschicht schützt die Felge für eine Saison vor der Ablagerung neuer Verschmutzungen und lässt das Leichtmetallrad wie neu aussehen. Auch diese können Sie in Eigenregie vornehmen. Wichtig dabei ist, dass die Felge zuvor entfettet wurde. Nur so hat der Lack ausreichend Halt auf der Oberfläche.
3. Welche Schäden können repariert werden?
Nach der Reinigung offenbaren sich manchmal kleinere Schäden, die nicht allein mit Wasser und Reiniger beseitigt werden können. Dazu gehören kleinere Kratzer nach Bordsteinkontakt oder andere optische Makel. Diese dürfen repariert werden, unterliegen aber strengen Vorgaben. So ist es lediglich erlaubt Beschädigungen zu reparieren, die maximal einen Millimeter tief in das Grundmetall reichen und minimal 50 Millimeter vom Außenrad entfernt sind. Risse und andere Schäden, die darüber hinausgehen, beeinflussen das Materialgefüge der Felge. Dadurch ist die Sicherheit für die Stabilität des Rades nicht mehr gewährleistet. Daher sind Schweißarbeiten sowie Wärmebehandlungen und das Ausbeulen mit einem Hammer nicht erlaubt.
Erlaubte Reparaturarbeiten | Verbotene Reparaturarbeiten |
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Erlaubte Reparaturarbeiten
- Schleifarbeiten bis 1 Millimeter Tiefe
- Lackieren
Verbotene Reparaturarbeiten
- Schweißarbeiten
- Rückverformungen
- Wärmebehandlungen
4. Optische Schäden an Alufelgen selbst reparieren
Korrosionsschäden und leichte oberflächliche Beschädigungen, die das Grundmetall nicht beeinträchtigen, können einfach selbst repariert werden. Dazu werden folgende Materialien benötigt:
- Schleifpapiere mit verschiedenen Körnungen von 200 bis 1000
- Klebeband
- Mikrofasertuch
- Reiniger und etwas Wasser
- Aluspachtel
- Felgenlack (für glänzende Felgen zusätzlich Klarlack)
Schritt 1: Demontage und Reinigung
Vor der Reparatur der Alufelge erfolgt die Demontage. Legen Sie die abmontierte Felge auf eine stabile Unterlage. So schaffen Sie eine optimale Arbeitsgrundlage. Reinigen Sie diese mit Felgenreiniger und Wasser und lassen Sie es anschließend vollständig trocknen.
Schritt 2: Schrammen abschleifen
Ist die Alufelge sauber und getrocknet, kann die eigentliche Reparatur beginnen. Kleben sie dafür die nicht betroffenen Stellen rund um die Beschädigung ab, um keine zusätzlichen Schäden zu verursachen. Besonders der Reifen sollte dabei geschützt werden, da er nicht mit Schleifpapier oder Lack in Berührung kommen darf.
Anschließend beginnen Sie damit, mithilfe des gröbsten Schleifpapiers die befallenen Stellen abzuschleifen. Anschließend folgt eine erneute Reinigung mit Wasser und dem Mikrofasertuch. Dieser Vorgang wird nun mit immer feiner werdendem Schleifpapier wiederholt, bis die behandelten Stellen wieder glatt sind.
Schritt 3: Ausspachteln und Nassschleifen
Weiterhin vorhandene Rillen werden mit Aluspachtel aufgefüllt. Beachten Sie dabei die Gebrauchsanweisung auf der Verpackung. Nach der Trocknungszeit führt das Abschleifen mit sehr feinem Nass-Schleifpapier zu optimalen Ergebnissen. Dazu wird Schleifpapier mit einer Körnung von 1000 benutzt.
Schritt 4: Lackierung und Montage
Nachdem alle Schäden oberflächlich beseitigt wurden, wird die Felge mit Lack versiegelt. Lassen Sie sich dazu am besten in einem Autozubehörhandel Lack im Farbton ihrer Alufelge zusammenmischen. Bei matten Felgen reicht das Auftragen des Lacks in mehreren Schichten aus. Bei glänzenden Alufelgen ist es möglich, zunächst den farbigen Lack in einer oder zwei Schichten aufzutragen und anschließend mehrere Schichten Klarlack als Versiegelung drüber zu sprühen. Ist der Lack getrocknet, wird die Alufelge wieder am Auto montiert.
5. Die fachmännische Reparatur von Alufelgen
Eine professionelle Reparatur und Aufbereitung von Alufelgen erfolgt bei Fachbetrieben, die einen sogenannte WheelDoctor einsetzen. Dies ist eine TÜV-geprüfte und zertifizierte Spezialmaschine von Cartec, die innerhalb der gesetzlichen Richtlinien arbeitet und somit eine Sicherheitsgarantie für die bearbeitete Felge gibt. Dabei wird die Felge auf die WheelDoctor Maschine gespannt und im Rotationsschleifverfahren mit unterschiedlichen Schleifscheiben bearbeitet. Zuletzt wird auch hier eine Versiegelung mittels Farb- und Klarlack vorgenommen, um eine ideale Optik zu erreichen und um die Alufelge vor neuen Verschmutzungen zu schützen. Dieses Verfahren ist preisgünstiger als der Neukauf einer Felge, allerdings dürfen auch hierbei nur Schäden bis zu einem Millimeter Tiefe entfernt werden.