Das neue Fahrzeug steht vor der Tür. Es riecht noch ganz neu nach Leder oder Kunststoff und glänzt sowohl von außen als auch von innen – und es ist leer. Auch neuen Gebrauchtwagen fehlen oftmals wichtige, vom Gesetzgeber vorgeschriebene Objekte: Warnweste, Parkscheibe, Arbeitshandschuhe und mehr sind zumeist nicht im Kaufpreis inbegriffen.
Aber was gehört ins Auto? Wann kommt ein Bußgeld auf Dich zu, wenn Du bestimmte Dinge nicht dabei hast und welche Gegenstände sind praktisch, wenn Du mal eine Panne hast? Wenn es sich um das erste eigene Auto handelt oder der Kauf des letzten schon sehr weit zurück liegt, sind PKW-Besitzer oft verunsichert und wissen nicht, welche Sachen sie immer mitführen müssen. Von den vorgeschriebenen Gegenständen über Praktisches bis hin zu Sonderausstattungen, die bei einem Neuwagen nachrüstbar sind, haben wir Dir alle wichtigen Infos zum Thema „Was muss im Auto sein?“ zusammengefasst.
1. Was muss im Auto sein, um Bußgelder zu vermeiden?
Was hat unbedingt im Auto zu sein, da es der Gesetzgeber vorschreibt? Drei Gegenstände im Fahrzeug sind Vorschrift, wenn Du auf deutschen Straßen unterwegs bist: ein Verbandskasten, der das Ablaufdatum noch nicht überschritten hat, das Warndreieck, erhältlich in praktischer Faltausführung und – ab 1. Juli 2014 Pflicht – die Warnweste mit Kontrollkennzeichen.
Der Verbandskasten gehört ins Auto!
Laut StvO § 35h, Absatz 3, ist in jedem Kraftwagen ein Erste-Hilfe-Koffer mitzuführen. Diesen kontrollierst Du wenigstens zweimal im Jahr. Fehlende Pflaster und Verbände füllst Du regelmäßig nach und kontrollierst auch das Haltbarkeitsdatum. Ist es abgelaufen und Du gerätst in eine polizeiliche Kontrolle, bezahlst Du entsprechende Strafgebühren. Bei einem Nicht-Mitführen des Verbandskastens werden 15 Euro fällig.
Informiere Dich vor dem Kauf eines neuen Erste-Hilfe-Koffers über seinen Gültigkeitszeitraum. Da sich die DIN-Angaben dem medizinischen Fortschritt anpassen, werden diese regelmäßig geändert.
Das Warndreieck ist ständiger Begleiter!
Was ebenso nicht fehlen darf, ist das Warndreieck (StvO § 53a, Abs. 2). Ob ein Tier angefahren wurde oder ein Unfall passiert ist: Mit dem Warndreieck werden nachfolgende Autofahrer rechtzeitig gewarnt und so weitere Unfälle verhindert. Das Aufstellen gehört zu den ersten Punkten, die Du nach einem Zusammenstoß oder einer Panne befolgst. Die Abstände zum Geschehen sind dabei genau vorgegeben: Im Stadtverkehr beträgt der Abstand 50 Meter, auf Landstraßen 100 Meter und auf Autobahnen 200 Meter zur Gefahrenstelle. Wiegt das Auto mehr als 3,5 Tonnen, hast Du zusätzlich zum Warndreieck eine Warnleuchte mitzuführen.
Seit Sommer 2014 besteht Warnwestenpflicht!
Was muss im Auto sein? Seit dem 01. Juli 2014 gehört zu diesen Dingen auch eine Warnweste (StvO § 53a, Abs. 2). Die roten, gelben oder orangenen Kleidungsstücke müssen das Kontrollkennzeichen EN 471 und einen Kontroll-Aufnäher auf der Innenseite tragen. Befindet sich die Warnweste im Innenraum, ist sie in Notsituationen sofort griffbereit. Kannst Du die Warnweste bei einer Kontrolle nicht vorzeigen, ist mit einem Verwarnungsgeld zu rechnen.
2. Was gehört neben Warnweste und Co. noch ins Auto?
Nachdem Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste zu den Sachen gehören, deren Fehlen im Auto teuer wird, gibt es noch nützliche Helfer wie zum Beispiel ein Starthilfekabel, die viele unangenehme Situationen erträglicher machen, aber nicht vorgeschrieben sind. Anhand einer Checkliste überprüfst Du ganz einfach, was im Auto zu sein hat und was Du darüber hinaus für sinnvoll erachtest. Denk dabei an alle möglichen Situationen, in die Du möglicherweise gerätst. Dazu zählen unter anderem Pannen, Stau oder Frost - und das zu jeder Tageszeit.
- Reserverad
- Reifenfüllmittel / Reparaturschaum
- Arbeitshandschuhe
- Werkzeugkasten
- Wagenheber
- Radmutternschlüssel
- Starthilfekabel
- Abschleppseil
- Taschenlampe
- Ersatzglühlampen
- Feuerlöscher
Was muss noch im Auto sein? Nützliche Helfer
Hier wählen Fahrzeughalter je nach individueller Vorliebe. Sind sie viel auf Reisen, gehört ein Straßenatlas in den Wagen. Denn auch wenn sich ein Navigationsgerät an Bord befindet, ist Papier in manchen Situationen verlässlicher. Auch eine Parkscheibe ist von Vorteil, wenn sich kein Parkautomat in der Nähe befindet und die Parkzeit begrenzt ist. Nicht nur im Sommer, sondern auch bei tiefstehender Wintersonne und blendendem Schnee ist eine Sonnenbrille ein nützlicher Gegenstand.
Ebenfalls unerlässlich, vor allem in der kalten Jahreszeit: Eiskratzer, Handfeger, Frostschutzmittel zur Reserve, Folien für die Scheiben und je nach Region auch Schneeketten. Eine Decke schützt Dich zum Beispiel im Stau oder bei einer Panne vor Kälte. Falls es zu einem Unfall kommt, bist Du gut beraten, wenn Du eine kleine Kamera und einen Stift und Zettel griffbereit hast, um alles genau zu dokumentieren.
Utensilien im Sommer
- Sonnenbrille
- Sonnenschutz
- Wasserkanister
- festes Schuhwerk
- ausreichend Kühlflüssigkeit
Utensilien im Winter
- Eiskratzer
- Handfeger
- Frostschutzmittel
- Scheibenfolie
- Schneeketten
Utensilien im Sommer | Utensilien im Winter |
---|---|
Sonnenbrille | Eiskratzer |
Sonnenschutz | Handfeger |
Wasserkanister | Frostschutzmittel |
festes Schuhwerk | Scheibenfolie |
ausreichend Kühlflüssigkeit | Schneeketten |
*Dieser Artikel wurde am 08.01.2019 aktualisiert.