Autositze reinigen: Tipps und Tricks

Im Innenraum eines Autos werden die Sitze am meisten beansprucht und verschmutzen dementsprechend schnell. Wir verraten dir, wie du Autositze reinigen kannst. Gründlich und effektiv.

06.11.2023

Autositze mit Staubsauger reinigen

Es nützt nichts, wenn das Auto von außen glänzt und blitzt, solange es im Innenraum nicht ebenfalls ordentlich aussieht. Vor allem beim Autoverkauf sollte das Interieur gepflegt und sauber erscheinen – das wissen wir aus eigener Erfahrung als größter Autohändler Deutschlands und Europas. Dafür solltest du neben dem Armaturenbrett und den Fußräumen auch die Autositze reinigen. Besonders hartnäckig sind Rückstände von Schokolade oder Abdrücke von den Pfoten des geliebten Vierbeiners.

Wie du Autopolster am besten reinigst, erfährst du in unserem Magazin rund um das Thema Polsterreinigung. Bevor es losgeht, solltest du zunächst einmal den kompletten Innenraum von persönlichen Gegenständen befreien, um besser an die Autopolster heranzukommen.

1. Autositze reinigen in vier Schritten

1. Absaugen der Autositze

Wenn du mit dem Autopolster-Reinigen startest, entferne zunächst sämtliche Krümel und Staubkörner daraus. Nimm dafür einen handelsüblichen Staubsauger mit einem flachen Aufsatz, um in jede Lücke zu gelangen. Sauge die Sitze gründlich ab und geh dabei sicher, dass sich keine Staubpartikel oder Ähnliches mehr auf den Autopolstern und in den Ritzen befinden.

Autositze reinigen mit dem Staubsauger

2. Sauberwischen

Fülle nun etwa 50 Grad heißes Wasser in einen Zehnliter-Eimer (kaltes Wasser mindert den Effekt der Polsterreinigung). Gib anschließend etwa 20 Gramm Feinwaschmittel in den Eimer. Dieses löst nicht nur den Schmutz, sondern sorgt zusätzlich für einen angenehmen Duft. Meistens lassen sich auf diese Weise auch Flecken auf dem Autositz entfernen.

Autositze reinigen mit einer Sprühflasche und blauem Tuch

Nutze dann ein Frotteehandtuch und tauche es in den Eimer, um die Waschpulver-Wasser-Mischung gleichmäßig auf die Polster aufzutragen. Um die Autopolster zu reinigen, werden kreisförmige Bewegungen ausgeführt. Spare nicht mit dem Wasser, die Polster sollten gut durchnässt sein – außer bei empfindlichen Stoffen. Achte jedoch immer auf elektronische Geräte in unmittelbarer Nähe. Lass die Reinigungsflüssigkeit nun etwa zehn Minuten lang einwirken.

Das Autositze-Reinigen ist noch nicht ganz vorbei. Nimm nach der Einwirkzeit ein neues sauberes Handtuch und reibe den Schmutz aus den Polstern heraus. Auf diese Weise wird ein Teil des Wassers bereits mit entfernt.

3. Flecken entfernen

Du hast die Stoffpolster gereinigt, aber vielleicht noch Flecken auf dem Autositz – z.B. Wasserflecken, Saftflecken oder Schokoladenflecken? Bevor du Geld für Chemie, Geräte oder Reinigungskräfte ausgibst, versuch doch mal, beim Autositze-Reinigen Hausmittel anzuwenden. Die sind meist günstig und helfen oft gut gegen Flecken und Gerüche. Hier die wichtigsten im Überblick.

Speziell für Wasserflecken

Ist der Fleck Wasserfleck noch frisch und feucht? Dann schnell Salz drauf und einige Minuten Feuchtigkeit saugen lassen. Salz entfernen und zur Sicherheit Ränder mit destilliertem Wasser abtupfen.

Bewährte Hausmittel für Flecken aller Art

Wenn du nicht zu viel Chemie anwenden und Geld sparen willst, probier doch mal Folgendes: Aus wenig Backpulver und Wasser eine Paste anrühren. Damit die Flecken einreiben und einige Minuten einwirken lassen. Reste mit feuchtem Tuch entfernen. Hilft auch gegen Gerüche.

Oder du sprühst Flecken mit farblosem Glasreiniger ein;sprühen, kurz einwirken lassen, Reste mit feuchtem Tuch entfernen. Was auch oft funktioniert: Tu ein paar Tropfen Mineralwasser auf den Fleck. Nimm dann ein Küchentuch (Papier) und sauge die Feuchtigkeit auf. Danach sauberes Tuch mit destilliertem Wasser ergreifen und Ränder abtupfen. Sanft trockenföhnen.

Reiniger aus dem Handel

Zwischen Hausmittelchen und teuren Pflegeprodukten gibt es einen guten Mittelweg: Autositze reinigen mit Rasierschaum funktioniert oft erstaunlich gut. Viele schwören sogar darauf als letztes Mittel.

Dafür erst die Polster mit einem feuchten Tuch abwischen. Als Nächstes eher wenig Rasierschaum auf den zu reinigenden Stellen aufsprühen. Mit einem Schwamm einreiben und dabei gleichmäßig verteilen. Ca. zehn Minuten einwirken lassen. Danach kurz mit feuchtem Tuch drüberwischen und trocknen lassen. Das Ergebnis überzeugt in den allermeisten Fällen.

Wenn die Hausreiniger nichts helfen oder du gleich zu „härteren Bandagen“ greifen willst: Einfach und effizient gegen alle Arten von Flecken sind Schaumreiniger. (Sprungmarke zu „Alternative 2: mit Pflegemitteln reinigen“). Einsprühen, mit feuchtem Tuch entfernen und trocknen. Am besten jedoch bekommst du Flecken mit einem Sprühextraktionsgerät heraus, das du dir im Baumarkt oder in der Drogerie ausleihen kannst. Dort wirst du auch beraten, wie du es verwendest.

Spezialfall Schokoladen-Flecken

Bei längeren Fahrten mit den Kleinen stellt sich oft die Frage: glückliche Kinder oder fleckenfreies Auto? Natürlich entscheidet man sich für das Kinderglück, die Flecken bekommt man schon wieder raus. Unsere Tipps gegen Schokoflecken: etwas Spülmittel auf den Fleck geben und mit einem feuchten Lappen abtupfen. Alternative: mit Speisestärke bestreuen, zehn Minuten einwirken lassen und absaugen. Oder hast du Gallseife im Haus? Dann Fleck anfeuchten, Gallseife einreiben und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen.

Stark verschmutzte Autositze

Deine Sitze sind so richtig dreckig und fleckig? Da wirkt Essigwasser oft Wunder. Warm muss das Wasser sein. Tu ein bisschen Essig hinzu und arbeite mit Lappen und/oder Bürste, die du ordentlich im Wasser tränkst. Und los geht’s!

Bei Lederpolstern (Sprungmarke „Autositze reinigen: bei Ledersitzen“) musst du allerdings schonender arbeiten.

Autositze werden mit Polsterreinigungsgerät und schäumenden Pflegemitteln gereinigt

3. Gereinigte Autositze trocknen und Glanz hineinzaubern

Stelle immer sicher, dass sämtliche Feuchtigkeit restlos trocknen kann. Sonst könnten die Sitze anfangen zu schimmeln.

In jedem Fall helfen geöffnete Fenster, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Am besten entscheidest du dich an einem sonnigen Tag dafür, die Polster zu reinigen.

Wenn deine Sitze nicht nur sauber, sondern richtig gut aussehen sollen, gibt es einen guten Trick: Sobald der Dreck entfernt und die Stoffsitze wieder getrocknet sind, befüllst du nach dem Autositze-Reinigen einen neuen Eimer mit Wasser und gibst einen Schuss Essig dazu. Reibe die Sitze mit dem Essigwasser ein – Farbfrische und -intensität werden dadurch erhalten.

ACHTUNG: nicht bei Ledersitzen anwenden, die verziehen bei Säure das Gesicht bzw. die Oberfläche. Erkundige dich im Fachhandel nach geeigneten Pflegeprodukten.

Die richtige Pflege für deine Polsterart

Autositze kommen in vielen verschiedenen Materialien. Grundsätzlich kannst du zwischen zwei Typen unterscheiden: Leder und Stoff.

Möchtest du dein Auto über die Innenreinigung hinaus bestmöglich hegen und pflegen? Hier haben wir zehn Tipps zur Autopflege für dich.

Autopolster reinigen: bei Ledersitzen

Wenn du Leder- oder Kunstledersitze im Auto hast: herzlichen Glückwunsch! Die bleiben von Natur aus lange sauber. Aber manchmal brauchen auch sie ein bisschen Aufmerksamkeit.

Nachdem du sie abgesaugt hast, reinige sie schonend mit etwas Wasser und ganz wenig Sattelseife. Die heißt so, weil sie früher hauptsächlich für Pferdesättel aus Leder benutzt wurde. Tauche einen fusselfreien Lappen in das Seifenwasser ein und wische sanft über die Sitzoberflächen.

Achtung: Wenn du zu fest aufdrückst oder Reiniger mit Säure verwendest, kann die Farbe abblättern und die Oberfläche rau werden.

Bei Stoffsitzen

Alcantara

Das Edelmaterial mit Premium-Look braucht regelmäßige Pflege. Sind die Bezüge abnehmbar? Dann gönne ihnen öfters ein schonendes Bad in der Waschmaschine.

Bei nicht abnehmbaren Bezügen: Nachdem du die Sitze gesaugt hast, wische mit einem nur leicht feuchten Tuch sanft über den Stoff. Dann mit trockenem Tuch abtupfen und lufttrocknen. Am nächsten Tag sacht abbürsten.

Hast du Flecken auf dem Alcantara, kannst du es mit Hausmitteln wie reinem Ethylalkohol oder Zitronensaft versuchen. Oder du nimmst einen speziellen Alcantara-Reiniger – hier gibt es einige Auswahl im Fachhandel. Achtung: nur chlorfreien Reiniger verwenden.

Leinen

Bei Autositzen selten, aber es kommt vor: Deine Leinenbezüge kannst du bei 40 Grad in der Maschine waschen. Im Schatten trocknen. Wenn du willst, bügle es danach mit etwas Feuchtigkeit.

Microfaser

Im Grunde einfach zu reinigen – aber schau unbedingt auf die Pflegehinweise des Herstellers. Wenn du den Stoff nur trocken reinigen darfst, kannst du nach dem Saugen ein spezielles Reinigungspulver verwenden.

du die Microfaser feucht säubern, versuche es mal mit Hausmitteln wie Backpulver oder Spülmittel. Wird aber auf den Herstellerangaben ein Reinigungsschaum empfohlen, sprühe diesen auf und lasse ihn über Nacht trocknen. Wichtig: Flecken immer tupfend entfernen.

Nylon

Nylon-Reinigen erinnert ein bisschen an Wohnung-Putzen: Nach dem Saugen einen Schwamm in einen Eimer mit heißem Wasser mit mildem Reinigungsmittel tauchen und ordentlich schrubben. Danach mit einem anderen Schwamm und klarem Wasser drübergehen, bis das Reinigungsmittel entfernt ist. An der Luft trocknen lassen.

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Polyester

Mische spezielles Mikrosuede-Reinigungsmittel mit Wasser. Alternativ kannst du auch milde (!) Seife nehmen. Dann mit nur leicht feuchtem Tuch reinigen. Achtung: nicht zu nass!

Velours

Velours sieht sehr hochwertig aus – eine Diva, die besondere Pflege braucht. Aber keine Sorge, es ist alles machbar. Am besten immer Küchenpapier im Auto haben, damit kannst du frische Flecken sofort effektiv aufsaugen. Ansonsten mische zum Reinigen Backpulver und Zitronensaft in Wasser – oder tu einfach Cremeseife hinein. Dann mit einem weißen, nicht zu nassen Baumwolltuch reinigen. Alternativ kannst du auch Dampfreiniger verwenden.

Vinyl

Nicht nur bei Musik-Kennern, auch bei Autopolstern ist Vinyl sehr beliebt. Und es ist so leicht zu reinigen: einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Bei Flecken kannst du praktisch jeden Reiniger benutzen.

4. Gerüche beseitigen

Wenn dein Auto auch die Nasenprobe besteht, bist du fertig mit dem Autositze-Reinigen. Falls nicht: Lies weiter.

Aus der Lüftung aufsteigender Dampf im Auto

Essigwasser

Unangenehme Gerüche lassen sich meist mit Essigwasser entfernen. Es bindet die meisten Geruchspartikel, wobei der Essiggeruch selbst schnell verfliegt.

Manche Gerüche verschwinden, wenn du über Nacht eine Schale mit frischem Kaffeepulver ins Auto stellst. Dies hilft jedoch nur bei milden Geruchsquellen.

Salz gegen Geruch

Kommt der unangenehme Geruch von zu viel Feuchtigkeit in deinem Auto, könnten zum Beispiel die Regenabläufe verstopft sein. Hier hilft zunächst ein Besuch bei der Werkstatt, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Danach bekämpfst du die Folgen der hohen Feuchtigkeit im Fahrzeug mit einer Schale Salz, die eine Nacht lang im Auto bleibt. Dies wird so lange mit frischem Salz wiederholt, bis das Feuchtigkeitsproblem behoben ist.

Zitrone gegen Zigarettenqualm

Zigarettengeruch dauerhaft zu entfernen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Je nach Geruchsintensität ist es unter Umständen möglich, die Polster mit Zitronensaft einzureiben oder die zuvor genannten Hausmittel wie Essigwasser oder frisch gemahlenen Kaffee auszuprobieren. Stattdessen kannst du auch spezielle Luftreiniger mit Heißverdampfung verwenden.

Alternative Ozon

Falls die Hausmittel nicht funktionieren, bietet sich noch eine Ozon-Behandlung an, die die meisten Gerüche im Auto erfolgreich bindet. Dabei entlässt ein Ozongerät das Gas in den Innenraum. Das Ozon reagiert dann mit den „Stinke-Molekülen“ – und der Geruch ist ein für allemal weg.

Vorsicht: Bei der Anwendung gegen Zigarettenrauch können Feinstaub-Aerosole entstehen, die noch schädlicher sein können als das Rauchen selbst. Gegen alle anderen starken Gerüche kannst du eine Ozon-Behandlung bei der Autowerkstatt machen lassen. Sie dauert in der Regel acht bis zwölf Stunden und kostet zwischen 50 und 100 Euro.

5. Autositze reinigen lassen

Zu guter Letzt: Nein, du musst nicht alles selber machen. Du kannst auch Profis an dein Auto lassen – für eine professionelle Innenraumreinigung oder gleich eine Fahrzeugaufbereitung, bei der das Auto innen und außen auf Vordermann gebracht wird.

Wann lohnt es sich, dein Auto in die Hände von Profis zu geben?

  • Wenn es tipptopp aussehen soll – etwa bevor du es verkaufst oder es nach dem Leasing zurückgibst
  • Wenn du hartnäckige Flecken oder Gerüche hast und dir selbst die Zeit und Mühe sparen willst
  • Wenn du einen Gebrauchten gekauft hast und für dich selber aufhübschen willst
  • Wenn du zusätzlich auch Lackkratzer entfernen willst

Tipp: Lass die Reinigung nur in einer richtigen Autowerkstatt machen. Überlege, was genau du reinigen lassen willst. Hole dann mehrere Angebote ein. Die Kosten können stark variieren, je nachdem, was du gemacht haben willst. In der Regel kannst du zwischen 50 und 150 Euro für eine Innenraumreinigung rechnen.