“Wann sind wir endlich da?” Alles zur Autofahrt mit Kindern und Kindersitzen

Sobald die nächste Autofahrt mit dem Nachwuchs ansteht, beginnen die Planungen. Hier erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf eines Kindersitzes für eine entspannte Autofahrt achten sollten.

16.06.2014

Zwei Kinder in Kindersitzen im Auto
Kostenlose Fahrzeugbewertung in nur 2 Schritten

Der Nachwuchs schläft friedlich in der Babyschale, die Lütte spielt seit Stunden mit ihrem Teddy und der Große hört mit Kopfhörern ein Hörbuch nach dem anderen: Eine Fahrt wie im Bilderbuch. Doch in der Realität läuft es selten so nervenschonend ab und die Autofahrt mit Kindern wird dann zur Tortur, wenn die Langeweile quält, das Trinken versehentlich ausgekippt wurde oder der Rücken vom langen Sitzen schmerzt.

Wir haben in unserem Magazin alle Punkte beleuchtet, die bei langen Autoreisen mit Kindern von Bedeutung sind. Hier erfahren Sie, welche Vorbereitungen getroffen werden müssen, welcher Kindersitz im Auto am besten geeignet ist und wie verspannten Muskeln vorgebeugt werden kann. Unsere Checkliste hilft Ihnen, nichts Wichtiges zu vergessen, bevor die Reise beginnt. So wird die Autofahrt zu einem entspannten Erlebnis für alle Beteiligten.

1. Autofahrt mit Kindern: Die Vorbereitung

Bevor die Reise zum Ferienhaus oder zu den Großeltern startet, muss im Vorfeld allerhand organisiert und geplant werden. Wird an alle Gegebenheiten gedacht und sich gut vorbereitet, kann der Stresspegel so niedrig wie möglich gehalten werden. Daher sollten Sie bei der Vorbereitung an folgende Themen denken:

Die Route: Es empfiehlt sich, die Reiseroute rechtzeitig zu planen und dabei Raststätten mit Spielplätzen herauszusuchen. Der Bewegungsdrang von Kindern ist viel ausgeprägter als der eines Erwachsenen. Wenn die Kleinsten die Möglichkeit haben, sich nach einer langen Strecke ausreichend auszutoben, sitzen sie für die nächste Etappe entspannter im Kindersitz – was letztendlich auch Ihnen zugute kommt.

Das Beladen: Das Fahrzeug sollte nicht erst fünf Minuten vor der geplanten Abfahrt beladen werden. Haben Sie viel Gepäck, muss dieses systematisch im Auto verstaut werden. Beachten Sie dabei, dass bestimmte Sachen möglicherweise während der Fahrt erreichbar sein müssen und nicht überall angehalten werden kann. Hat sich Ihr Kind unterwegs bespuckt und die nächste Raststätte ist noch in weiter Entfernung, ist es nicht von Vorteil, wenn die Tasche mit den Wechselsachen ganz unten im Kofferraum liegt.

Die Zeit: Viele Aspekte sind beim Festlegen des Reisestarts zu berücksichtigen. Fangen gerade Ferien an, sind vermutlich einige Autobahnen überfüllt und wir empfehlen, lieber einen Tag später loszufahren, um die Staugefahr zu verringern. Aber auch die Tageszeit sollte bedacht gewählt werden: Viele Eltern entscheiden sich dafür, abends loszufahren, damit das Kind im Fahrzeug schlafen kann. Nehmen Sie jedoch nicht nur auf den Schlaf des Nachwuchses Rücksicht, sondern auch auf den des Fahrers. Wer nach einem langen Arbeitstag noch spätnachts losfahren will, hat nicht die gleiche Konzentration wie nach einer ausgeruhten Nacht. Hier sollten Vor- und Nachteile gründlich abgewägt werden. Berücksichtigen Sie ebenfalls mögliche Hauptverkehrszeiten zu Arbeitsbeginn und Feierabend.

2. Der Auto-Kindersitz

Laut StVO § 21 Abs. 1a müssen Kinder, die kleiner als 1,50 Meter oder jünger als 12 Jahre sind, auf einem Kindersitz im Auto sitzen. Zuwiderhandlungen werden mit 60 Euro (Bußgeldkatalog 2014) geahndet.

Gewichtsklassen für Auto-Kindersitze:

  • Kindersitz Klasse 0: bis 10 kg
  • Kindersitz Klasse 0+: bis 13 kg
  • Kindersitz Klasse 0+-I: bis 18 kg
  • Kindersitz Klasse I: 9 bis 18 kg
  • Kindersitz Klasse II: 15 bis 25 kg
  • Kindersitz Klasse II-III: 15 bis 36 kg
  • Kindersitz Klasse III: 22 bis 36 kg)
  • Kindersitz Klasse I-III: 9 bis 36 kg
Schlafendes Kind im Autokindersitz

Die Preisspanne für Auto-Kindersitze ist sehr groß: Verbraucher haben die Wahl zwischen knapp 50 Euro bis hin zu 450 Euro. Doch nicht jeder Kindersitz ist ideal. 2013 hat der ADAC mehr als 40 Modelle auf Preis, Sicherheit, Ergonomie, Schadstoffe und andere Kriterien überprüft und erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten festgestellt.

Die besten Ergebnisse erzielten die Sitze der Hersteller Cybex, Chicco, Peg Perego und Recaro. Manche Fahrzeugbesitzer haben bereits einen integrierten Kindersitz im Auto. Doch wie andere Tests belegen, sind diese zwar ein guter Kompromiss, jedoch kein Ersatz für einen richtigen Auto-Kindersitz . Manche sind erst für Kinder ab 15 Kilogramm zugelassen, andere fielen durch das Fehlen schützender Seitenteile auf. Bei Babyschalen sollten Eltern beachten, dass diese spätere Rückenprobleme und motorische Einschränkungen bei den Säuglingen hervorrufen können – deshalb sollte die Obergrenze von zwei Stunden in diesem Sitz unbedingt eingehalten werden.

3. Die Autofahrt mit Kindern angenehm und entspannt gestalten

Sind alle großen Vorbereitungen getroffen, kann die Reise beginnen. Die vorbeiziehende Landschaft wird den Dreikäsehochs oft schnell langweilig, sodass jeder gut beraten ist, der Spiele und andere Unterhaltungsmittel in der Hinterhand hat und mit kleinen Snacks den Hunger bis zur nächsten Rast überbrücken kann.

Tipps für die entpannte Fahrt im Auto

  • Snacks für unterwegs einpacken
  • Regelmäßig Pause machen
  • Lieblingsspiele einpacken
  • Kissen und Decke mitnehmen
  • Raststätten mit Spielplätzen raussuchen
  • Rechtzeitig und systematisch Auto beladen
  • Abreisezeit clever wählen
  • Richtigen Kindersitz verwenden

Essen: Schokolade schmilzt in der Hand und die Banane landet zermatscht auf der Rückbank. Einige Lebensmittel eignen sich eher weniger für die Autofahrt mit Kind, andere können die Kleinen bei Laune halten. Gurken- und Möhrensticks kleben nicht und sorgen zudem ausreichend für Frische, aber auch mundgerechte Süßigkeiten wie Gummibärchen, kleine Kekse und Kaubonbons sind den Knirpsen sehr willkommen. Bei kleineren Kindern sind trockene Brötchen sehr beliebt, doch wenn Eltern auf Krümel verzichten wollen, sollte mit den großen Mahlzeiten bis zur nächsten Pause gewartet werden.

Pause: Überaus wichtig sind regelmäßige Pausen, am besten im 2-Stunden-Takt. Sie sollten jedoch nicht im Auto verbracht werden. Machen Sie mit Ihren Kindern Hüpf- und Bewegungsspiele, sodass sich Muskeln lockern. Wenn es der Rastplatz zulässt, können größere Kinder Seil springen oder Federball spielen und die Mahlzeiten bei einem Picknick mit Decke zu sich nehmen.

Spiele: Auf einer langen Reise kann man viele Spiele spielen. Mit den kleinen Kindern wird „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder „Wie viel rote Autos fahren vorbei?“ gespielt, für die etwas größeren eignen sich spezielle Rücksitztaschen, die alle wichtigen Utensilien wie Trinken, Buch, Malstifte und Kuscheltiere gut erreichbar machen. CDs mit Kinderliedern und Geschichten und Kartenspiele sind ebenfalls tolle Unterhaltungsmöglichkeiten, die Großen können mit Kopfhörern und MP3-Playern aufgeheitert werden.

Checkliste - Alles dabei?

  • Navi
  • Essen/Trinken
  • Spucktüte
  • Abfallbeutel
  • Wechselsachen
  • Sonnenblende
  • Feuchttücher
  • Taschentücher
  • Kuscheltier
  • ggf. Windeln
  • Pflaster
  • Spiele
  • Springseil
  • Gummitwist
  • Federball
  • Decke
  • Kuschelkissen