Euro-Norm 7: Was du zur neuen Abgasnorm 7 wissen musst

Die zunehmende Anzahl an Fahrzeugen und die damit einhergehende Luftverschmutzung belasten die Umwelt stark. Insbesondere das von Dieselfahrzeugen produzierte Stickstoffoxid (NOx) ist schädlich.

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Um diese Problematik zu lösen, verschärft die Europäische Union regelmäßig die Abgasnormen. Diese Normen definieren die erlaubten Grenzwerte für den Ausstoß von Schadstoffen durch Fahrzeuge. Außerdem wurden Umweltzonen in Großstädten mit einer hohen Schadstoffbelastung eingerichtet. Sie sollen dazu beitragen, dass die Luftqualität besser wird.

Die aktuell gültige Euro-Norm ist Euro 6. Für 2025 wurde die Einführung der Euro-Norm 7 beschlossen. Welche Folgen hat die Abgasnorm Euro 7 für Autofahrer? Ab wann gilt die neue Abgasnorm und werden davon auch Autos mit Elektroantrieb betroffen sein? Hier erhältst du alle aktuellen Informationen zu diesem Thema.

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Euro 7: Die wichtigsten Informationen in Kürze

  • Der Straßenverkehr soll einen größeren Beitrag zu den Klimazielen der Europäischen Union beitragen.
  • Am 14. Februar 2023 stimmte die Mehrheit des EU-Parlaments für die Einführung von Euro 7.
  • Die neue Abgasnorm Euro 7 wird ab Juli 2025 verbindlich eingeführt.
  • Ab 1. Januar 2035 dürfen keine Fahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotoren neu zugelassen werden.
  • Die neu definierten Grenzwerte betreffen sowohl den Schadstoff-Ausstoß als auch Emissionen von Reifen- und Bremsabrieb.
  • Erstmals unterliegen auch E-Autos den definierten Grenzwerten der Feinstaubbelastung.

Was ist eine Abgasnorm?

Eine Abgasnorm, auch Schadstoffklasse genannt, legt genormte Schadstoff-Grenzwerte fest, die ein Kraftfahrzeug ausstoßen darf. Europaweit gelten Grenzwerte für Stickstoffoxide (NOx), Kohlenstoffmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (CnHm), die Partikelmasse (PM) und die Partikelanzahl (PN).

Es existieren folgende Schadstoffklassen und Euro-Normen mit ihren jeweiligen Feinstaubplaketten für Personenkraftwagen (klassifiziert nach Erstzulassungsjahr):

Die farbigen Feinstaubplaketten klassifizieren die Fahrzeuge anhand der Schadstoffklasse. Die Plaketten sind relevant dafür, ob diese Fahrzeuge innerhalb von bestimmten Umweltzonen fahren dürfen oder ein Fahrverbot für diese Autos besteht.

Mit der Euro-Norm 4 aufwärts und grüner Plakette entsteht schnell der Eindruck, freie Fahrt in allen Umweltzonen zu genießen. Diese Annahme ist jedoch trügerisch, denn die Regelungen dafür werden von Jahr zu Jahr schärfer gesetzt. In manchen Umweltzonen, darunter in München und Stuttgart, gilt auf Teilstrecken bereits ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge mit der Euro-Norm 4.

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Bedeutung der Euro 7-Norm

Durch die Euro-Norm 7 sind Autohersteller ab dem Zeitpunkt der Einführung dazu verpflichtet, ausschließlich Fahrzeuge zu produzieren, die alle neuen Grenzwerte einhalten. Konkret bedeutet das für alle Dieselautos, dass sie nur noch 60 statt 80 Milligramm Stickstoffoxide pro Kilometer ausstoßen dürfen. Am Grenzwert von benzinbetriebenen Autos ändert sich vorerst nichts.

Anders als bei den älteren Euro-Normen 2 bis 6 gibt es künftig auch Grenzwerte für die Emissionen von Reifen und Bremsen – Stichwort Feinstaub. Der Zeitraum, für den diese neuen Grenzwerte gelten, wird auf zehn Jahre und 200.000 gefahrene Kilometer verdoppelt. Grundlegend sind hierfür die Dauerhaltbarkeitsanforderungen.

Gründe für die neue Abgasnorm 7

Die Stickoxid- und Feinstaubbelastung zählt laut EU-Kommission zu den größten Faktoren, die für die immense Luftverschmutzung verantwortlich sind. Seit 1992 verschärft die EU deshalb regelmäßig die Standards für neue Abgasnormen. Das Ziel lautet, klimaneutrale Fahrzeuge zu fördern, die keine Schadstoffe ausstoßen. Mit Einführung der neuen Euro-Norm 7 wird der Stickstoffoxid-Ausstoß bei Autos im Vergleich zu Euro 6 bis 2035 um 35 Prozent sinken.

Die EU-Kommission legte ihren Vorschlag für die Abgasnorm 7 bereits im November 2022 vor. Am 14. Februar 2023 stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament dafür, die Euro 7-Abgasnorm einzuführen. Bis zum Jahr 2035 sollen neu zugelassene Autos und leichte Nutzfahrzeuge komplett emissionsfrei werden.

Euro 7: Was passiert bis 2035?

Die Europäische Kommission hat für die Zeit bis ins Jahr 2035 zudem eindeutige Pläne definiert:

  • Die Euro-Norm 7 soll für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge bereits ab Juli 2025 gelten.
  • Bis 2025 ist angedacht, eine einheitliche CO₂-Messmethode zu entwickeln, die den gesamten Zyklus eines Fahrzeugs berücksichtigt.
  • Die Anreize für Autohersteller für emissionsfreie und emissionsarme CO₂-Flotten sollen sukzessive reduziert werden.
  • Die EU-Kommission möchte ab Ende 2025 alle zwei Jahre einen Bericht darüber, wie sich der emissionsfreie Verkehr auf den Straßen entwickelt.

Zusätzlich kommt ab 1. September 2023 die Fortschreibung von Euro 6e als Zwischenstufe zur Euro-Norm 7. Die Euro-Norm 6e soll planmäßig ab 1. September 2024 für alle neu zugelassenen Pkw verbindlich sein.

Eckpunkte der Debatte um E-Fuels und Ladestationen

Ein Punkt in den Diskussionen zur Euro 7-Verordnung waren Ausnahmeregeln für Verbrenner, die mit synthetischen Kraftstoffen fahren. Dazu gehören Fahrzeuge, die E-Fuels verwenden, also mit Wasserstoff als Kraftstoff fahren. Der Vorteil von Wasserstoff ist die Herstellung aus Wasser und Strom per Elektrolyse. Die Ressourcen dafür wären nahezu unendlich und die Herstellung von Wasserstoff gilt als klimaneutral. Durch synthetische Kraftstoffe könnten Verbrenner auch nach 2035 hergestellt und umweltfreundlich gefahren werden. Allerdings wurde eine Ausnahme für E-Fuels momentan nicht befürwortet.

Zudem diskutierten die Abgeordneten den mangelhaften Ausbau der Ladeinfrastrukturen. Der aktuelle Status wurde als kritisch eingestuft. So liegt beispielsweise die Anzahl der Ladesäulen für E-Autos in Deutschland hinter dem Plan.

Umweltfreundliche Fahrzeuge bleiben bezahlbar

Laut Plänen der EU-Kommission werden Autos mit Euro 7-Norm weiterhin erschwinglich bleiben. Experten gehen davon aus, dass die Kosten bei der Herstellung um etwa 100 Euro bis 150 Euro pro Auto steigen. Bei Nutzfahrzeugen wie Bussen oder Lastkraftwagen steigen die Aufwendungen derweil um 2.500 Euro. Allgemein bleibt die Preissteigerung dadurch unter einem Prozent.

Gültigkeit der Abgasnorm Euro 7 für Elektroautos

Die neue Abgasnorm 7 betrifft zukünftig auch Elektroautos. Zwar finden Grenzwerte für Emissionen bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen keine Anwendung, doch auch E-Autos produzieren Feinstaub durch Reifen und Bremsen. Der Abrieb der beiden Auto-Bestandteile belastet neben den Abgaswerten ebenfalls die Luft. Deswegen gelten zukünftig auch Grenzwerte für Feinstaub.

E-Autos kommen zwar mit weniger Fahrzeugteilen aus, weil unter anderem das Getriebe, der Öltank oder die Auspuffanlage wegfallen, doch die Batterie gleicht diese Gewichtseinsparung wieder aus. Abhängig von der Ausstattung und dem Modell wiegt ein Elektroauto mehr als ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor. Infolgedessen entsteht ein höherer Reifenabrieb, der mehr Emissionen durch Feinstaub verursacht.

Lohnt sich der Kauf eines Autos mit Euro 6 noch?

Viele Autobesitzer stellen sich nach dem Beschluss zur Abgasnorm 7 jetzt die Frage, was mit ihrem Benziner oder Dieselauto passiert. Ist der Kauf eines Euro 6-Fahrzeugs noch sinnvoll? Du kannst beruhigt sein. Grundsätzlich werden Autos mit einem Verbrennungsmotor, die bis 2034 zugelassen werden, unter Bestandsschutz stehen. Diese Fahrzeuge dürfen auch nach 2035 noch auf den Straßen fahren.

Ändern können sich allerdings die Regelungen für Umweltzonen in Großstädten. Hier ist mit der Verschärfung der Fahrverbote zu rechnen. Bisher gelten diese Verbote lediglich für Autos mit Euro 4-Norm. Nur in Stuttgart gilt seit 2020 auf bestimmten Strecken bereits ein Fahrverbot für Euro 5-Dieselfahrzeuge. Die Entscheidung über neue Fahrverbote liegt bei den Städten und Gemeinden, die eigenverantwortlich Regeln für Umweltzonen erlassen. Deshalb ist zu empfehlen, dass sich Autokäufer insbesondere beim Kauf von Gebrauchtwagen individuell für eine gewünschte Emissionsklasse entscheiden.

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